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Die schweizer Nationalhymne
Schweizerpsalm
Der Schweizerpsalm (französisch Cantique suisse, italienisch Salmo svizzero, rätoromanisch Psalm
svizzer) ist die Nationalhymne der
Schweizerischen Eidgenossenschaft.
Das Lied wurde 1841 von Alberich Zwyssig, einem
Zisterziensermönch, zu einem Text von Leonhard Widmer komponiert. Zwyssig gab ihm den heute bekannten Namen Schweizerpsalm.
Der Text liegt in den vier Landessprachen Deutsch,
Französisch, Italienisch und Rätoromanisch vor.
Deutsch |
Schweizerpsalm Erste StropheTrittst im Morgenrot daher,Seh’ ich dich im Strahlenmeer,Dich, du Hocherhabener, Herrlicher!Wenn der Alpenfirn sich rötet,Betet, freie Schweizer, betet!Eure fromme Seele ahntEure fromme Seele ahntGott im hehren Vaterland,Gott, den Herrn, im hehren Vaterland. |
Zweite StropheKommst im Abendglühn daher,Find’ ich dich im Sternenheer,Dich, du Menschenfreundlicher, Liebender!In des Himmels lichten RäumenKann ich froh und selig träumen!Denn die fromme Seele ahnt,Denn die fromme Seele ahntGott im hehren Vaterland,Gott, den Herrn, im hehren Vaterland. |
Dritte StropheZiehst im Nebelflor daher,Such’ ich dich im Wolkenmeer,Dich, du Unergründlicher, Ewiger!Aus dem grauen LuftgebildeTritt die Sonne klar und milde,Und die fromme Seele ahntUnd die fromme Seele ahntGott im hehren Vaterland,Gott, den Herrn, im hehren Vaterland. |
Vierte StropheFährst im wilden Sturm daher,Bist du selbst uns Hort und Wehr,Du, allmächtig Waltender, Rettender!In Gewitternacht und GrauenLasst uns kindlich ihm vertrauen!Ja, die fromme Seele ahnt,Ja, die fromme Seele ahntGott im hehren Vaterland,Gott, den Herrn, im hehren Vaterland. |
Französisch |
Cantique suisse Erste StropheSur nos monts, quand le soleilAnnonce un brillant réveil,Et prédit d’un plus beau jour le retour,Les beautés de la patrieParlent à l’âme attendrie;Au ciel montent plus joyeuxAu ciel montent plus joyeuxLes accents d’un cœur pieux,Les accents émus d’un cœur pieux. |
Zweite StropheLorsqu’un doux rayon du soirJoue encore dans le bois noir,Le cœur se sent plus heureux près de Dieu.Loin des vains bruits de la plaine,L’âme en paix est plus sereine,Au ciel montent plus joyeuxAu ciel montent plus joyeuxLes accents d’un cœur pieux,Les accents émus d’un cœur pieux. |
Dritte StropheLorsque dans la sombre nuitLa foudre éclate avec bruit,Notre cœur pressent encore le Dieu fort;Dans l’orage et la détresseIl est notre forteresse;Offrons-lui des cœurs pieux:Offrons-lui des cœurs pieux:Dieu nous bénira des cieux,Dieu nous bénira du haut des cieux. |
Vierte StropheDes grands monts vient le secours;Suisse, espère en Dieu toujours!Garde la foi des aïeux, Vis comme eux!Sur l’autel de la patrieMets tes biens, ton cœur, ta vie!C’est le trésor précieuxC’est le trésor précieuxQue Dieu bénira des cieux,Que Dieu bénira du haut des cieux. |
Italienisch |
Salmo svizzero Erste StropheQuando bionda aurora il mattin c’indoral’alma mia t’adora re del ciel!Quando l’alpe già rosseggiaa pregare allor t’atteggia;in favor del patrio suol,in favor del patrio suoi,cittadino Dio lo vuol,cittadino Dio lo vuol. |
Zweite StropheSe di stelle è un giubilo la celeste sferaTe ritrovo a sera o Signor!Nella notte silenziosal’alma mia in Te riposa:libertà, concordia, amor,libertà, concordia, amor,all’Elvezia serba ognor,all’Elvezia serba ognor. |
Dritte StropheSe di nubi un velo m’asconde il tuo cielopel tuo raggio anelo Dio d’amore!Fuga o sole quei vaporie mi rendi i tuoi favori:di mia patria deh! Pietà,di mia patria deh! Pietà,brilla, sol di verità,brilla, sol di verità. |
Vierte StropheQuando rugge e strepita impetuoso il nembom’è ostel tuo grembo o Signor!In te fido Onnipossentedeh, proteggi nostra gente;Libertà, concordia, amor,Libertà, concordia, amor,all’Elvezia serba ognor,all’Elvezia serba ognor. |
Rätoromanisch |
Psalm svizzer Erste StropheEn l’aurora la damaun ta salida il carstgaun,spiert etern dominatur, Tutpussent!Cur ch’ils munts straglischan sura,ura liber Svizzer, ura.Mia olma senta ferm,Mia olma senta ferm Dieu en tschiel,il bab etern, Dieu en tschiel, il bab etern. |
Zweite StropheEr la saira en splendur da las stailas en l’azurtai chattain nus, creatur, Tutpussent!Cur ch’il firmament sclerescha en noss corsfidanza crescha.Mia olma senta ferm,Mia olma senta ferm Dieu en tschiel,il bab etern, Dieu en tschiel, il bab etern. |
Dritte StropheTi a nus es er preschent en il stgir dal firmament,ti inperscrutabel spiert, Tutpussent!Tschiel e terra t’obedeschanvents e nivels secundeschan.Mia olma senta ferm,Mia olma senta ferm Dieu en tschiel,il bab etern, Dieu en tschiel, il bab etern. |
Vierte StropheCur la furia da l’orcan fa tremblar il cor umanalur das ti a nus vigur, Tutpussent!Ed en temporal sgarschaivelstas ti franc a nus fidaivel.Mia olma senta ferm,Mia olma senta ferm Dieu en tschiel,Il bab etern, Dieu en tschiel, il bab etern. |
Die Hymne ist im Gesangbuch der Evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz unter der Nummer 519 und im katholischen Kirchengesangbuch unter der Nummer 563 zu finden.
Geschichte der Schweizer Nationalhymne
Bereits im Jahr 1843 war das Lied in einer Festschrift enthalten und die Melodie erfreute sich, dank Übersetzungen in die romanischen Sprachen, grosser Beliebtheit und wurde häufig bei patriotischen Feiern gesungen. Zwischen 1894 und 1953 kam es zu zahlreichen Vorstössen, um das Lied zur offiziell gültigen Nationalhymne zu erheben, was der Bundesrat aber ablehnte. Der Grund dazu war, dass eine Schweizer Nationalhymne nicht durch ein behördliches Dekret eingeführt, sondern vom Volk gewählt werden sollte.
Neben dem Schweizerpsalm existierte das gleichermassen populäre Lied Rufst du, mein Vaterland, welches zur Melodie von God Save the Queen gesungen wurde. Den Text zu Rufst du, mein Vaterland hatte der Berner Dichter Johann Rudolf Wyss verfasst. Als mit der Zunahme von internationalen diplomatischen Kontakten im 20. Jahrhundert mehrfach die Schweizer und die britische Hymne nacheinander gespielt wurden, kam es zu Missverständnissen, was letztlich zum Wunsch nach einer neuen Hymne führte.
Im Jahre 1961 beschloss der Bundesrat, dass der Schweizerpsalm als eine unverwechselbare und rein schweizerische Schöpfung anzuschauen sei und deshalb als provisorische Nationalhymne zu gelten habe. Nach einer dreijährigen Probezeit sprachen sich sechs Kantone gegen und zwölf für die neue Hymne aus, während sieben für eine verlängerte Probezeit plädierten. 1965 wurde der Schweizerpsalm vorläufig als Nationalhymne anerkannt, wobei in der Folgezeit mehrere Gegenvorschläge aufgrund des zwiespältigen Ergebnisses eingereicht wurden, die aber auch nicht überzeugender waren als der Schweizerpsalm. Am 1. April 1981 erklärte der Bundesrat ihn zur offiziellen Nationalhymne der Schweiz und ersetzte damit Rufst du, mein Vaterland.
Siehe auch
Weblinks
Quellen
Audioquelle