Beschreibung und Bedeutung
Seitenverhältnis: 28:37 (Stutflag) ; offiziell angenommen: 1625
Die Flagge Dänemarks zeigt auf rotem Grund ein weißes skandinavisches Kreuz. Die beiden roten quadratischen Felder am Mast haben eine Seitenlänge von 12 Einheiten. Das weiße Kreuz hat eine Breite von 4 Einheiten. Die beiden roten Rechtecke sind 12 Einheiten hoch und 21 Einheiten lang. Zusammen ergibt dies eine Höhe von 12+4+12 = 28 Einheiten und eine Breite von 12+4+21 = 37 Einheiten.
Die genauen Proportionen der letzten beiden Felder waren nie genau festgelegt. Am 1. Mai 1893 erging eine Anweisung an alle Polizeichefs, nicht einzuschreiten, wenn die Proportionen der letzten beiden Felder länger als 6:4 waren und 7:4 nicht überschritten.
Das Rot der Flaggen des Königshauses und der Kriegsflagge ist dunkler als das sogenannte Dannebrogsrot (RGB-Hex-Code E31836) und wird als Krapprot (RGB-Hex-Code AC0234) bezeichnet.
Die Spitzflagge ist ein Hoheitszeichen, sie wird nur vom Königshaus, staatlichen Einrichtungen, dem Militär und namentlich ausgewählten Privaten (hier besonders dem Yachtklub) geführt.
Dienstflagge Seekriegsflagge Als zivile wie militärische Dienstflagge dient ein Dannebrog mit Schwalbenschwanz (Splitflag).
Geschichte
Der Dannebrog ist eine der ältesten Flaggen der Welt. Angeblich hissten schon die Wikinger ein rotes Tuch, das den Namen Dannebrog trug. Die erste Abbildung einer roten Fahne mit weißem Kreuz findet sich in dem niederländischen Wappenbuch Armorial Gelre aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Feldzeichen Waldemars IV. Atterdag.
Der Legende nach entstand die Flagge Dänemarks am 15. Juni 1219, als König Waldemar II. in der Schlacht von Lyndanisse – dem heutigen Tallinn – gegen die heidnischen Esten kämpfte. Als der Krieg schon so gut wie verloren schien, soll eine große Flagge vom Himmel gefallen sein und die Esten vernichtet haben. Vermutet wird ein Zusammenhang mit der Kaiserlichen Kriegsflagge des Heiligen Römischen Reichs, die seit dem zwölften Jahrhundert in der Form „silbernes (weißes) Kreuz auf rotem Grund“ belegt ist. Andere führen sie auf die Fahne des Johanniterordens zurück, die wiederum die gleichen heraldischen Grundelemente umfasst. Ritter dieses Ordens fochten gelegentlich auch in dänischen Heeren des Mittelalters.
Die Verwendung des Kreuzzeichens auf mittelalterlichen Schiffen, sowohl auf der Mastspitze als auch auf einem Tuch als Flagge, ist ein allgemeines Phänomen des frühen europäischen Flaggenwesens. Die dänische Flagge gehört damit zu einer ganzen Gruppe früher Seezeichen auf Nord- und Ostsee, zu der auch die englische Flagge sowie die mittelalterlich französische Flagge und die Zeichen der Ritterorden (Johanniter, Deutscher Orden) zählen.
Eine Schiffsflagge mit dem Wappen Eriks VII. von Pommern mit weißem Dannebrog-Kreuz wurde 1427 Kriegsbeute und in der Marienkirche zu Lübeck aufgehängt. Dort verbrannte der älteste bekannte erhaltene Dannebrog in der Palmsonntags-Bombennacht 1942. Als danabroka wird die Flagge 1439 erstmals in einer schwedischen Quelle erwähnt, 1478 dann zum ersten Mal in einem dänischen Text.
Die Farben der norwegischen (Rot-Weiß) und der schonischen Flagge (Rot) sind dem Dannebrog entlehnt. Als dänische Kolonie führten auch die Jungferninseln bis 1917 das Erkennungszeichen im Siegel (Siegel der Amerikanischen Jungferninseln).
Flaggen der eigenständigen Teile des Königreichs
Als eigenständige Teile des Königreichs Dänemark führen die Färöer seit 1959 und Grönland seit 1985 offiziell eigene Flaggen neben der dänischen. Grönlands Flagge wurde in bewusster Abgrenzung vom Kreuz gestaltet, die Verbundenheit mit Dänemark zeigen aber Farbe und Grundsymmetrie.